Was bedeutet Packing im Fußball?
Packing ist ein moderner und analytischer Begriff im Fußball, der beschreibt, wie viele Gegenspieler mit einem einzigen Pass oder Dribbling überspielt werden. Ziel dieser Metrik ist es, den effektiven Raumgewinn im Spiel zu messen und zu bewerten, wie „durchschlagend“ ein Pass oder eine Aktion war. Der Begriff wurde vor allem durch die Europameisterschaft 2016 populär, als die ehemalige Nationalspieler Stefan Reinartz und Jens Hegeler das Konzept als Analyseinstrument entwickelten.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Statistiken wie Passgenauigkeit oder Ballbesitz, zeigt Packing, wie effektiv ein Spieler gegnerische Linien – also Mittelfeld- oder Abwehrspieler – aus dem Spiel nimmt. Ein Pass, der beispielsweise fünf Gegner überspielt, hat einen höheren Packing-Wert als einer, der lediglich quer gespielt wird und keine Gegner ausspielt.
Besonders kreative Spielmacher und zentrale Mittelfeldspieler profitieren von dieser Analyse, da sie oft die spielentscheidenden vertikalen Pässe spielen. Aber auch Innenverteidiger mit gutem Aufbauspiel oder schnelle Dribbler können einen hohen Packing-Wert erreichen, wenn sie mit mutigen Aktionen viele Gegenspieler überspielen. Packing ist dadurch ein wichtiger Indikator dafür geworden, wie viel Wirkung ein Spieler mit Ballbesitz tatsächlich erzielt.
