Was ist ein Zeitspiel im Fußball?

Zeitspiel ist eine im Fußball häufig diskutierte und oft geahndete Unsportlichkeit, bei der eine Mannschaft absichtlich versucht, das Spieltempo zu verlangsamen oder Zeit verstreichen zu lassen, um einen erzielten Vorsprung über die Zeit zu retten. Zeitspiel wird meist gegen Ende einer Partie eingesetzt, wenn eine Mannschaft in Führung liegt und den Spielstand halten will. Typische Formen des Zeitspiels sind das übertriebene Ausführen von Einwürfen, Freistößen und Abstößen, das lange Liegenbleiben nach leichten Fouls oder das langsamere Auswechseln von Spielern.

Laut Fußball-Regelwerk ist Zeitspiel ein unsportliches Verhalten und kann vom Schiedsrichter mit einer gelben Karte geahndet werden. Besonders in der Nachspielzeit wird genau darauf geachtet, ob absichtlich verzögert wird. In extremen Fällen kann dies sogar zu einer Erhöhung der Nachspielzeit oder im Jugendbereich auch zu Disziplinarmaßnahmen führen.

Gerade im Profifußball sorgt Zeitspiel immer wieder für Diskussionen, da es schwer objektiv zu beurteilen ist. Schiedsrichter müssen genau abwägen, ob ein Spieler wirklich verletzt ist oder nur auf Zeit spielt. Auch der Torwart wird oft wegen Zeitspiels verwarnt, wenn er sich zu viel Zeit bei Abstößen oder Ballannahmen lässt.

Insgesamt zählt Zeitspiel zu den taktischen Mitteln, die zwar regeltechnisch erlaubt sind – bis zu einem gewissen Punkt –, aber häufig an der Grenze zur Unsportlichkeit kratzen. Deshalb ist das Thema Zeitspiel im Fußball nicht nur ein wichtiges Element innerhalb der Regeln, sondern auch ein Dauerbrenner in Diskussionen unter Fans, Trainern und Medien.